Ins Blaue: Die blaue Grotte


Für das Semesterthema „Ins Blaue“ befasste ich mich mit der Blauen Grotte auf Capri: in kleinen Schiffen fährt man durch eine kleine Öffnung in das allgegenwärtige Blau der Grotte.

Die Grotte wurde bereits in der griechischen Antike als „Nymphäum“ genutzt – ein Heiligtum der Nymphen, meist ein Quell- und Brunnenhaus. Danach geriet sie in Vergessenheit und es begannen sich Mythen um sie zu ranken, beispielsweise, dass der Teufel darin wohne und jeder, der sich ihr nähere, umkomme. Der Schriftsteller und Maler August Kopisch maß den Mythen jedoch keine Bedeutung zu und wagte sich, während seines Besuches der Insel Capri 1826, in die Höhle. Seine Gefährten (sein Freund, der Maler Ernst )Fries, und ein Notar) trauten sich nicht gleich und so rief er ihnen zu: „Kommt, fürchtet Euch nicht: es sind weder Haifische noch Teufel hier zu sehn, allein eine Farbenpracht, die ihres Gleichen sucht!“ Diese Wiederentdeckung löste einen bis heute ungebrochenen Touristenstrom auf die Insel aus, dem auch der Maler Heinrich Jakob Fried folgte. Sein Gemälde „Die Blaue Grotte von Capri“ aus dem Jahr 1835 diente mir als Hauptinspirationsquelle.
Um mich an das Thema anzunähern, fertigte ich Gewebe und Gestricke nach 4 unterschiedlichen Schwerpunkten: die reine Nachahmung der Plastizität der Grotte im Textil (Doppelgewebe, Faltengewebe), die Umformung deren plastischer Beschaffenheit in einen Rapport mithilfe von Bindungen (Lancé, Diamantbindung, Panama usw.), das reine Abbilden der Grottenform in der Fläche (Jacquard) und letztlich die Darstellung der Reflexion des Lichtes vom Eingang der Grotte bis in ihr Innerstes durch Farbverläufe von Hell nach Dunkel mithilfe der schattierten Atlasbindung und/oder der Verwendung unterschiedlich farbiger Garne.Um mich an das Thema anzunähern, fertigte ich Gewebe und Gestricke nach 4 unterschiedlichen Schwerpunkten: die reine Nachahmung der Plastizität der Grotte im Textil (Doppelgewebe, Faltengewebe), die Umformung deren plastischer Beschaffenheit in einen Rapport mithilfe von Bindungen (Lancé, Diamantbindung, Panama usw.), das reine Abbilden der Grottenform in der Fläche (Jacquard) und letztlich die Darstellung der Reflexion des Lichtes vom Eingang der Grotte bis in ihr Innerstes durch Farbverläufe von Hell nach Dunkel mithilfe der schattierten Atlasbindung und/oder der Verwendung unterschiedlich farbiger Garne.

Fascinated with visitors’ tales of floating into an all-encompassing blueness through a small opening and keeping with this semester’s theme “Into the Blue”, I picked “The Blue Grotto in Capri” as the subject for my project (3rd semester, studies in textile design).
In ancient Greece the grotto had already been used as a “nymphaeum” – a sanctuary for nymphs, usually a spring or well house. Later it fell into oblivion and into the realm of myths: that the devil might dwell there or that anyone who entered might perish. Spitefully, the writer and painter August Kopisch ventured to enter the cave during his visit to the island of Capri in 1826. His companions – a solicitor and a fellow painter – did not, so he called them out: “Come, fear not: there are neither sharks nor devils, but a blaze of color, hitherto unparalleled!” This re-discovery set off an ongoing stream of tourists. Painter Jakob Fried was one of them. His 1835 painting “The Blue Grotto Capri” served as the main inspiration for my work.
I made the subject with woven and knitted fabrics to approach the subject in four different ways: 1: pure imitiation of the grotto’s plasticity in textile (double fabric, folded fabric), 2: reshaping its plastic texture in a rapported pattern with the help of weave (lancé, diamond weave, matt weave, and others), 3: a simple mapping of the cave’s shape to the surface (Jacquard) and finally, 4: representation of the light reflected from the grotto’s entrance to its center, through colour gradients ranging from light to dark, that use shaded satin weave and/or yarns of different colours.

Heinrich Jakob Fried, Die Blaue Grotte von Capri, 1835, Öl auf Leinwand 50 x 63

Bildnachweis: Von Heinrich Jakob Fried (1802-1870) – repro from art book, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8980762